Hochkönigman Trailrunning Festival 2025

Berichte  | 08.06.2025 von Markéta Hengstberger

ein unglückliches Rennen mit einem glücklichen Ende

In Maria Alm feierte von 30.5. bis 1.6. 2025 das Hochkönigman Trailrunning Festival, einer der beliebtesten Trailrunning Events Europas,  bei bestem Wetter sein 10-jähriges Jubiläum. Im Rahmen der 8 verschiedenen Bewerbe (+ Kinder Trails) wurden auch österreichische Meisterschaften der Austrian Skyrunning&Trailrunning Association (ASTA) im Downhill und im Skyrace ausgetragen, gleichzeitig galt der Skyrace (31,2km/2.580Hm im teils hochalpinen Gelände) als Qualifikation für die Skyrunning EM 25. Dementsprechend bot sich ein großes Starterfeld mit insgesamt ca. 2000 Läufern aus mehr als 30 Nationen inklusive europäische Trailrunningelite an. Gesichtet habe ich auch den Biathleten Simon Eder, der souverän den Businnes Trail gewann. Ein riesengroßes Eventzelt mitten im Zentrum, ein ca. 100m blauer Finisherteppich mit 5 Zielbögen, ein Zieleinlauf aufs Podium mitten in das Zelt und eine Finisherglocke, abgerundet mit tollem Rahmenprogramm und wahnsinniger Atmosphäre versprachen ein unglaubliches Erlebnis. Das alles wollte ich bei unserem Zieleinlauf mit vollen Zügen genießen und v.a an der Glocke läuten! Da wusste ich noch nicht, was ich in vollen Zügen genießen werde…:)

Unser K3 Panorama Trail mit 33,9km und knapp 2100Hm startete mit 300 Teilnehmern nach dem verpflichtenden Briefing um 7.30. Bei den Klängen der Samba-Trommlern liefen wir uns ca. 1,5km bis zum ersten Anstieg bei noch angenehmen Morgentemperaturen warm. Markus entschied sich, mich zu begleiten und zu unterstützen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Meine Beine wollten von Anfang an irgendwie nicht wirklich laufen, aber das erste „Gipfelchen“ rauf und runter mit knapp 500Hm ging ganz gut. Wieder in Maria Alm angekommen, könnte für mich das Rennen hier zu Ende sein, aber es ging erst richtig los. Die nachfolgenden flachen 3km bis zum nächsten Anstieg waren die Qual und die nachfolgenden Stunden noch mehr. Bei rasch steigenden Temperaturen  begann der 1200Hm langer, teils sehr steile Anstieg zum Statzerhaus/Hundstein auf 2.140m, dem höchsten Punkt der Strecke. Ein krasser Wetterwechsel der letzten 2 Tagen mit extremem Temperaturunterschied machte die Sache noch schwieriger. Bis auf 2-3 kurze schattige Abschnitte waren wir der Hitze voll ausgeliefert. Irgendwann waren wir dann doch oben, inzwischen hatten wir ca. 19km und 1800Hm in den Beinen. Danach wartete auf uns ein wunderschöner Singletrail entlang des Grates über 5 kleinere Gipfel mit insg. ca. 400Hm und ca. 5km.  Unter normalen Umständen „Peanuts“, unter meinen Umständen tat aber jeder Höhenmeter ziemlich weh. Man sieht sich schon beim Gipfelkreuz, aber es kommt einfach nicht und dann sieht man das nächste! Markus war wie ein Hund, mal lief er vor, um Fotos zu machen, dann holte er mich wieder ein, kein Problem für ihn. Im Nachhinein meinte er, dass es doch auch für ihn anstrengend war. Aber auch der letzte Anstieg wurde geschafft, endlich kein Bergauf mehr! Nur, wie es am Berg ist, die größere Hölle ist das Runter als das Rauf! Irgendwann tun die Beine dann so weh, dass man nur mehr sitzen möchte und nach ca. 1200Hm steilem Singletrail Downhill kam zu mir auch der „Mann mit dem Hammer“. Maria Alm war zwar nicht mehr weit, aber für mich immer noch sehr sehr weit unten (wären nur noch ca. 200Hm). Bei Km 29 war der Ofen endgültig leer. Wären Markus und Eli, die uns entgegen kam, nicht da, bin ich mir nicht sicher, ob ich das Ziel sehen würde. Ab nun schaltete sich der Autopilot ein, der mit mir dann bis ins Ziel lief. Ich weiß nicht wie. Auf dem letzten Kilometer hatte dieser auch schon ziemlich technische Probleme und die letzten 500m drohte er sich abzuschalten. Ich wusste nur, dass ich noch an DER GLOCKE läuten wollte, dass tat ich auch noch, aber dann ging auch dem Autopiloten der Akku aus. Und „aus die Maus“! Was danach war, weiß ich gar nicht mehr oder nur teilweise, was ich aber leider halbwegs mitbekam, war der Abgang mit der Rettung durch den ganzen After Race Läuferbereich und das Eventzelt. Überhaupt nicht peinlich! Das Kollabieren haben wir wohl in der Familie, jetzt weiß ich, von wem ich das habe…:):) - viz. Eli letztes Jahr beim Horner Stadlauf. Aber - Ende schlecht, alles gut – 1 Flasche Infusion, 1 l Cola, mengen Wasser und ca. 2 Stunden später, in denen ich mir eine Narkose wünschte, damit die krasse Übelkeit und Schwindel aufhörten, stand ich wieder auf den Beinen, bereit für die Ö3 After Race Party und die Siegerehrung! Wie es sich herausstellte, rettete mich der Autopilot gerade noch knapp auf Platz 3 der U60 Wertung (eigentlich W50, klingt deutlich besser). Die ersten 4 Damen waren innerhalb von 4 min. aufgereiht!  Bei der Siegerehrung wurden wir im vollen Zelt am Abend alle richtig gefeiert, das war ein tolles Erlebnis und für mich dadurch mehr als ein versöhnliches Ende. Ich lerne aus meinen Fehlern, damit es nächstes mal besser funktioniert.

Für Markus und Magdalena mit Eli, die uns kräftig anfeuerten, war das ebenso ein super Event. Unsere Teenies waren so begeistert, dass sie auch mal mitmachen möchten. Der Panorama Trail ist tatsächlich seines Namens würdig, denn man läuft zwischen dem Hochkönigmassiv einerseits, andererseits genießt man den Blick auf das Kitzsteinhorn, Zell am See und die Große Wießbachhorngruppe. Und auch technisch lässt die Strecke ein Trailrunner-Herz höher schlagen. Ein mehr als gelungenes Trailrunning-Fest!!

Wir erreichten mit 5:08 Stunden insgesamt Platz 83 und 84 (300 Läufer), Markus in U50 Platz 16, gesamt männlich Platz 57, ich gesamt weiblich Platz 27.

Ergebnis

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