Kaiserkrone Trail 2023

erstellt am 28.06.2023 von

Die sehr hohen Temperaturen am Anreisetag ( 36°C ) ließen uns ein wenig bangen, aber die Kaltfront ließ uns nicht im Stich und kam rechtzeitig. Am Freitag ging die Party am Nachmittag los mit Startnummer Abholung, begleitet durch DJ Beats, um die Stimmung anzukurbeln.

Vor lauter Nervosität vor meinem ersten Trailrun hatte ich bereits jetzt alle Zustände, Markus – der Wettkampf Profi- nahm es gelassener und machte lässig eine 8km + ca. 350Hm lange Wanderrunde mit unserem Betreuer Team-seinen Eltern. Am Samstag wurde es für alle ernst. Zunächst starteten um 7Uhr die Marathonläufer auf ihre 56km Strecke mit 3.810Hm (ASTA Richtlinien 40-60km), danach konnte ich die Skyrunner und Markus um 8.30 beim Start zu ihrem heißen Ritt auf den Wilden Kaiser anfeuern. Sie hatten 24,7km und 2.730Hm vor sich (Richtlinien für Skyrace 20-30km).

Nach dem Racebriefing und Ausrüstungscheck ging unser Speed Trail um 10Uhr endlich an der Wand des Wilden Kaisers los, gespickt mit technischen Raffinessen. Am Start wurden wir mit den coolen Rhythmen der Batala-Trommlergruppe begleitet, also konnte jeder mit einem leichten Tanzschritt und einem Lächeln im Gesicht seinen Lauf beginnen. Der Tanzschritt legte sich jedoch sehr bald, denn es ging gleich bergauf, zunächst kurz am Asphalt und dann durch die schmale und teils steile Rehbachklamm. Danach konnten wir kurz auf einem Forstweg bergauf entspannen :), um nach den ersten knapp 570Hm zu der 1.Labe und Checkpoint etwa 200Hm hinunterzulaufen (Kaisern, 7Km). Etliche Höhenmeter weiter, auf einem teils steilen Forstweg, folgten wir dann mehr oder weniger der Höhenlinie entlang einem gefühlsmäßig, ewig langen technischen wurzeligen und steinigen Steig, der uns durch die Latschen und Geröllhänge führte und dann bei der 2. Labe und Checkpoint ausspuckte (Kaiser-Hochalm, 14Km und ca. 1.217Hm). Hier wusste ich, dass ich am Schneeberg bereits im Ziel wäre und es nunmehr „lächerliche“ ca. 200Hm nach oben sind. Ich war allerdings nicht darauf gefasst, dass diese auf einer Mikrostrecke zu bewältigen sind, also sehr steil:). Oben dann voll fertig angekommen (hier stoßen zu uns von weiter oben auch die Skyrunner), erwartete uns zunächst ein Ritt hinunter über sehr rutschigen steilen Geröllhang und weiter ebenso technischen Steig zu der 3.Labe (Steiner Hochalm, Km16). Ich dachte, ich kann hinunter halbwegs gut laufen, aber wie einige, die ich bergauf überholte, an mir wieder vorbei zischten, war unglaublich und ärgerlich. Einige Kilometer ging es dann auf einem Forstweg hinunter (Entspannung pur:)), allerdings tat es schon sehr weh. Damit uns aber nicht fad wird, mussten wir zum Schluss noch die steile Rehbachklamm mit ihren vielen Stufen, Wurzeln und felsigen Stellen wieder durchlaufen. Auf einem kleinen Parkplatz dazwischen wurden wir noch mal von den Trommler-Beats angefeuert-wie hier mein versuchter Tanzschritt ausschaute, will ich nicht wissen!

Aber Ende gut, alles fast gut! Auf der letzten Asphaltpassage (knapp über 1km ins Ziel) ignorierten meine Beine frech den Befehl zum etwas schnelleren Laufen. Aber ein Blick auf die Uhr mobilisierte doch die allerletzten Reserven, denn mein sehr heimlich erhoffter Traum, unter 3 Stunden zu laufen, war nicht unrealistisch. Die letzten Meter auf dem roten Teppich genoss ich sehr und lief mit einer Finisherzeit von 2:53,51 über die Ziellinie, es lagen 20,4km und 1430Hm hinter mir. Ich erlief mir den 2.Platz in meiner Altersklasse (Siegerin 2:38,50) und in der Gesamt-Damenwertung Platz 9 (Siegerin 2:19,04). Die Skyrunner hatten es weniger lustig, sie mussten den Wilden Kaiser von Süd nach Nord und wieder retour bezwingen, liefen an 3 Gipfeln vorbei (Sonneck 2.260m, Gamskarköpfl 1.975m und Scheffauer 2.111m), mussten einen steilen Kletterteig (Schwierigkeitsgrad A/B) überwinden und abgesehen von etlichen steilen Steigen und Geröllhängen auch ein ausgedehntes Schneefeld hinunter laufen, rutschen, kugeln oder was auch immer. Markus schaffte es ebenso gut mit 5:11,52 ins Ziel und erreichte den 30. Platz gesamt (bei Skyrace keine AK-Wertung, Siegerzeit 3:36,31).

Ergebnis

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